VON OBEN NACH UNTEN – Mit dem Fahrrad von der Ostsee zur Zugspitze

Die Idee

Wenn man mich heute fragt, wie ich auf die Idee gekommen bin mit dem Fahrrad von der Ostsee zur Zugspitze zu fahren, dann kann ich nur eine Antwort geben: Keine Ahnung! Ich fahre einfach gerne mit dem Rad.

Ich muss zugeben, dass das ganz lange nicht so war. Eigentlich bin ich eher der „Läufer“. Lieber bin ich die Berge hochgelaufen, anstatt sie mit dem Fahrrad zu erklimmen. Die Idee für die Tour zur Zugspitze entstand etwa im Frühsommer 2021 aus dem folgenden Gedanken:

Warum nicht mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Erstmal so zwei- bis dreimal in der Woche. Das spart Geld, Sprit und macht schöne Beine.

Unterwegs mit dem Rad – jeden Tag, bei Wind und Wetter

Gesagt getan, das Wetter passte (zumindest am ersten Tag) und schon setzte ich mich am nächsten Morgen um 5 Uhr auf mein Fahrrad und fuhr los. 20km ist mein Arbeitsweg – die einfache Strecke, wohlgemerkt. Das Fahren und das frühe Aufstehen waren anfangs sehr anstrengend. Auch das Wetter hier im hohen Norden ist nicht immer sehr radfahrtauglich gewesen. Insgesamt war der Einstieg in das regelmäßige Radfahren eine Schinderei und kostete mich oftmals viel Überwindung.

Im Juni 2021 ging es los..
…und die Kilometer wurden immer mehr.

Aber mein Ehrgeiz trat meinem inneren Schweinehund in den Hintern. Wenn ich mir erstmal etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich das auch mit aller Konsequenz durch. Ich glaube Manu kann abendfüllend von meinen „Prokejtphasen“ erzählen und genaustens erklären, wie merkwürdig ich teilweise bin, wenn ich – so wie sie es nennt – in meinem Tunnel bin.

Wie man sich schon denken kann, bin ich am Ball geblieben und hab mich durchgebissen. Ich hab dann ganz schnell den Erfolg gemerkt, denn ich wurde von Fahrt zu Fahrt schneller und lockerer. Auch das Wetter wurde langsam zur Nebensache. Die ungläubigen Blicke der Kollegen, wenn ich morgens durchnässt und übersäht mit Schmutzsprenklern in die Umkleide kam, waren ein zusätzlicher Ansporn.

Ich bin nicht einfach nur zur Arbeit gefahren. Für mich war es immer ein 20 Kilometer langes Rennen gegen mich selbst. So bin ich halt: Ich mache aus jeder Fahrt einen Wettbewerb. Das war schon beim Laufen so. Immer schneller, höher und weiter.

Was ich doch für´n harter Typ 🙂

Aus den anfänglichen drei Fahrten pro Woche, wurden schnell die „perfekten Wochen“. So habe ich die Wochen genannt, an denen ich täglich mit dem Rad zur Arbeit gefahren bin. Es wurde einfach ganz normal, so als ob man morgens ins Auto steigt, so steige ich auf das Rad. Doch die ungläubigen Blicke der Kollegen wurden weniger. Ich musste handeln, schließlich hatte ich meinen Ruf als harter Kerl zu verlieren.

Die Radfahrerbräune verziert mit etwas Dreck

Wie könnte ich also am besten für Aufsehen sorgen? Nach ein wenig Bedenkzeit, lag die Idee auf der Hand: Ich fahre einfach möglichst weit mit dem Fahrrad. Aber wohin? Schließlich soll die Strecke ja „begreifbar“ für den Nicht-Radfahrer sein. Ein kurzer Blick auf die Deutschlandkarte, und die Idee war geboren: Ich fahre von der Ostsee zur Zugspitze. Jedes Kind weiß, dass das mindestens tausend Millionen Kilometer sind. Mein Ruf wäre damit gerettet.

Der Plan -Fragen über Fragen

Wenn sich eine Idee in meinem Kopf erst einmal festgesetzt und Wurzeln geschlagen hat, geht es für mich meistens nahtlos in die Planung über. Wie viele Kilometer habe ich ich insgesamt zu fahren? Wie viel bin ich bereit am Tag zu fahren? Wie viele Etappen sollen es werden? Wo soll ich schlafen? Und wie soll ich das bloß Manu beibringen?

Eine Frage kann ich ganz schnell beantworten

Manu war von Anfang sehr begeistert von meiner Idee. Sie hatte nur eine Bedingung: Sie wollte mit Eric dabei sein! Mein Plan ging auf, denn ich wollte keinesfalls irgendwo mit Schlafsack und Hängematte in der Pampa schlafen. Die Tatsache, dass mich Manu begleiten wollte, hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass ich im Dachzelt schlafen konnte – perfekt, das wäre erledigt.

Die restliche Planung war ganz einfach. Allerdings ist hier Google Maps nur bedingt geeignet. Ich empfehle dir für die Planung einer längeren Radtour oder einer mehrtägigen Radreise, Komoot. Die Karten und das Routing sind hier einfach genauer. Übrigens nicht nur nur wenn du mit dem Rad unterwegs bist, sondern auch wenn du gerne wanderst.

Einfach genauer: Routenplanung mit Komoot.

Die gesamte Strecke von rund 1.000 km habe ich erst einmal grob in 9 Etappen mit einer ungefähren Länge von 110km eingeteilt. Doch wo sollten wir schlafen? Mit einem Baby im Gepäck ähm… auf dem Kindersitz hat man an einen Übernachtungsplatz prinzipiell ganz andere Ansprüche, als ein Erwachsener. Da wir bereits viele Orte in Deutschland besucht haben, und unser eigenes kleines Netz gespannt haben, waren die Übernachtungsplätze an den jeweiligen Etappenzielen schnell gefunden und organisiert. Jetzt musste ich nur noch die Etappenziele an die Übernachtungspläzte anpassen – fertig! Heraus kamen Etappen mit einer Länge zwischen 80 und 140 km, das hielt ich für machbar.

Unser eigenes kleines Netzwerk mit (fast) allen Orten an denen wir schon übernachtet haben. Unschwer zu erkennen: Wir kommen aus dem Norden!

Die Gesamte Tour habe ich mit dem Mehrtagesplaner von Komoot erstellt. Den Gibt es nur in der Premium-Version, die gegen eine jährliche Gebühr genutzt werden kann. Es gibt natürlich auch eine Basis-Version, die kostenlos genutzt werden kann. Die Basis-Version bringt dich auch zum Ziel, allerdings hast du hier ein paar Einschränkungen. Was für dich das Richtige ist, findest du am besten selber heraus.

Weil ich die Strecke nicht kannte, habe ich mich mehr oder weniger auf die vorgeschlagene Routenführung verlassen. Lediglich bei den jeweiligen Tageszielen habe ich den Routenverlauf etwas angepasst.

In meiner Planung habe ich als Fortbewegungsmittel das Gravelbike angegeben. Mit dieser Einstellung habe ich im Vorfeld die besten Routenergebnisse erzielt. Es geht dabei zwar oft über Asphalt, jedoch erspart man sich die krassen Singletrails und Matschpisten, die man sonst eher mit dem Mountainbike fahren würde. Klar, ein Gravelbike kommt da auch durch, aber auf Dauer ist das sehr unbequem, kräftezehrend und es kostet zu viel Zeit.

Auf die einzelnen Übernachtungsmöglichkeiten in der Umgebung der Etappenziele gehe ich übrigens in den einzelnen Tagesberichten genauer ein.

Manu und Eric hatten vor, mich im VW-Bus zu begleiten. Sie wollten so quasi die Vorhut bilden. Unser Plan: Wir treffen uns Abends an den Etappenzielen und haben so noch ein bisschen Familienzeit. Wir hatten keine Ahnung, ob das alles so funktionieren würde. Wir mussten es einfach ausprobieren.

Die Tour – Ein kurzer Überblick

Bevor ich detailliert auf die einzelnen Etappen eingehe, möchte ich dir vorab eine Übersicht über die gesamte Tour geben. Am besten schaust du mal auf meinem Komoot Profil vorbei und klickst dich durch die Tour.

Wenn du mein sportliches Treiben in Zukunft verfolgen möchtest, dann empfehle dir, dich mit mir bei Strava oder Garmin Connect zu verbinden.

Verfolge meinen Fortschritt: Mein Strava Profil

Wo schlafen Radreisende eigentlich?

Wenn du du dich fernab der Masse bewegen bzw. schlafen möchtest, dann kannst du dich bei Warm Showers anmelden. Warm Showers ist ein gemeinnütziges Gastfreundschaftsnetzwerk für Menschen, die Fahrradtouren unternehmen.

Warmshowers.org – das kostenlose Gästenetzwerk für Radreisende

Eine weitere Möglichkeit für kostenlose Übernachtungen ist die Community von 1nightent.com. Hier findest du Übernachtungspläzte für dich, dein Rad und dein Zelt. Alles kostenlos – schau mal vorbei.

Übersichtlich und unkompliziert – 1nighttent.com

Genug der Einleitung, jetzt komm mit auf die Reise und hab viel Spaß beim Lesen.

Abkürzung gefällig?

Wenn du keinen Bock auf lesen hast, geht´s hier für dich zur Mini-Serie über die Tour auf YouTube. Zu jeder Etappe gibt es einen kleinen Film mit tollen Bildern und mit mir 🙂

Die nächsten Folgen erscheinen jeweils am:

  • Folge 2 – So. 06.11.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 3 – So. 13.11.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 4 – So. 20.11.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 5 – So. 27.11.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 6 – So. 04.12.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 7 – So. 11.12.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 8 – So. 18.12.2022 – 20:00 Uhr
  • Folge 9 – So. 25.12.2022 – 20:00 Uhr

Hier findest du eine Liste zur Technik, der Ausrüstung und dem ganzen anderen Kram, den ich auf meiner Reise benutze habe. Man könnte es auch „Packliste“ nennen, aber das wäre zu einfach.

Es geht endlich los, oder doch nicht?

Das Fahrrad und ich waren in Top Form. Ich war auf alles vorbereitet und hatte in den letzten Wochen vor dem Start mein Training intensiviert. Einmal in der Woche bin ich nach der Arbeit noch eine lange Tour mit über 100km gefahren.

Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. Ständig schliefen meine Finger ein. Den kleinen Finger an der rechten Hand traf es am schlimmsten. Ein Taubheitsgefühl, das selbst nach den Radfahrten einfach nicht mehr weg ging.

Anfangs ignorierte ich das Kribbeln. Doch aus dem anfänglichen Kribbeln wurde beim langen Radfahren mittlerweile ein unangenehmer Schmerz. Es half alles nichts mehr: Ich musste zum Doc.

Vier Wochen vor dem Start bekam ich dann von meiner Neurologin eine ernüchternde Diagnose: Ulnarisrinnensyndrom im rechten Handgelenk. So eine verdammte Sch…..!

Ich erzählte der Ärztin von meinem Plan. Scheinbar merkte sie, dass ich es tatsächlich ernst meinte und die Tour notfalls auch mit einer Hand am Lenker fahren würde. Sie wusste, dass sie mich so kurz vor dem Start nicht mehr von meinem Plan abbringen konnte. Jedenfalls waren das so ungefähr ihre Worte. Damit ihre Mediziner-Ehre gerettet war, fügte sie noch hinzu: „….Na ja, wenn´s nicht mehr geht, dann muss es ja nicht bis zur Zuspitze gehen…“. Das habe ich jedoch so schnell ignoriert, wie anfangs meine Schmerzen.

Die Tour steht auf der Kippe – Mein kleiner Finger macht Ärger

Für mich stand fest: Solange mir aus medizinischer Sicht nicht ganz klar von der Tour abgeraten wird, ziehe ich das durch!

Die Kombination aus Physio, speziellen Handschuhen und einem neuen Lenker brachte eine deutliche Linderung. Und so war ich dann, nachdem ich mich eine Woche lang richtig mies gefühlt hatte, wieder top motiviert.

Etappe 1 – Der Start | Scharbeutz – Bardowick

Wir wohnen zwar nicht direkt am Strand, dennoch könnte man tatsächlich behaupten, dass ich direkt vor der Haustür gestartet bin. Naja, wenn auch ein wenig mit Schummelei, denn die sechs Kilometer nach Scharbeutz habe ich mich fahren lassen. Schließlich wollte ich direkt vom Strand starten und für ein spezielles Vorhaben ein wenig Sand mit in den Süden nehmen.

Am 11. September 2022 um 10:44 Uhr war es dann endlich soweit. Mit geölter Kette und gepackter Tasche stand ich am Strand von Scharbeutz.

Jetzt geht´s los – mein Start in Scharbeutz

Nachdem ich endlich alle Videos und Bilder im Kasten hatte und mich von Manu und Eric verabschiedet hatte, konnte ich endlich los. Ich war so unendlich aufgeregt und angespannt. Meine erste Radreise, jetzt ging sie los. Mein Kopf war voller Fragen und Gedanken.

Um im Oberstübchen wieder ein wenig für Ordnung zu sorgen, trat ich kräftig in die Pedalen. Kleiner Spoiler: Nach 20 Kilometern legte sich meine anfängliche Aufregung endlich und die Reise konnte beginnen.

Die Etappe im Detail

Die erste Etappe führte mich von Scharbeutz an der Ostsee nach Bardowick in der Nähe von Lüneburg. Dort verbrachten wir die erste Nacht bei Manus Onkel. Ganz praktisch für uns alle, denn so konnten wir uns erstmal etwas eingewöhnen und uns ausschließlich auf das Reisen konzentrieren.

Die erste Etappe von Scharbeutz nach Bardowick
  • Etappenlänge: Komoot – 109 km | Gemessen – 109,05 km
  • pos. Höhenmeter (Komoot): 270m | Gemessen – 275 m
  • Fahrzeit (Komoot): 05:33 h @ 20km/h | Gemessen: 04:50 h @ 22,5 km/h

Übernachtungsmöglichkeiten

Der Streckenverlauf

Nach dem Start in Scharbeutz ging es für mich noch ein paar Kilometer am Meer entlang. Da es noch recht früh war, konnte man dort auch problemlos fahren, ohne den „Touristenslalom“, den man bei gutem Wetter am Wochenende oftmals vollführen muss.

Insider Tipp: An Wocheneden und/oder in der Saison, kann ich eine Küsten-Tour leider nicht empfehlen. Dann ist es hier teilweise so überlaufen, dass das Radfahren keinen Spaß mehr macht. Vor allem dann, wenn man etwas sportlicher unterwegs ist, sollte man auf Wege und Straßen im „Landesinneren“ ausweichen.

Der letzte Blick auf das Meer bevor es in Richtung Berge geht

In Timmendorf bin ich dann Richtung Lübeck abgebogen. Ab jetzt war es offiziell: Mit jedem Meter, den ich mich vom Meer entfernte, kam ich den Bergen näher. Auf meiner Fahrt nach Lübeck, passierte ich noch einen ganz besonderen Punkt: Der tiefsten Punkt Deutschlands, den Hemmelsdorfer See in Hemmelsdorf.

Der tiefste Punkt Deutschlands am Hemmelsdorfer See | Quelle: Wikipedia.de

Kaum zu glauben, aber der See bildet mit einer Tiefe von 39,5 m der tiefsten Punkt in Deutschland auf dem Festland.

Im Klartext bedeutet das also, dass ich mit dem Fahrrad vom tiefsten Punkt Deutschlands zum höchsten Punkt Deutschlands fahre.

Das wird mir tatsächlich erst jetzt beim Schreiben bewusst.

In Lübeck wollte ich noch eine kleine Premiere feiern und mit dem Fahrrad durch das Holstentor fahren. Ich wohne schon recht lange hier oben im Norden, aber das wäre für mich ein Novum. Die Zeit passt perfekt, denn es ist wenig los. Nur eine überschaubare Menge an Touristen belagert das Wahrzeichen Lübecks. Ich nutze also die Gelegenheit, und poltere die Treppen mit dem Rad hinab. Vorbei an ein paar komischen Blicken bahne ich mir meinen Weg durch das Holstentor.

Das Wahrzeichen Lübeck: Das Holstentor
Die Kanal-Trave in Lübeck

In Lübeck geht es für mich an den Elbe-Lübeck Kanal, der mich nun auf etwas mehr als 60 Kilometern bis nach Lauenburg begleitet. Dieser Kanal verbindet, wie der Name es schon vermuten lässt, die Elbe mit der Hansestadt Lübeck. Der Elbe-Lübeck Kanal beginnt in Lauenburg und fließt kurz vor der Hansestadt in die Trave. Diese wiederum mündet, nachdem sie Lübeck durchflossen hat, in Travemünde in der Ostsee.

Der Streckenverlauf am Kanal verrät schon ein wenig über das Höhenprofil. Na ja, wenn ich ehrlich bin, dann kann man hier nicht von „Höhe“ sprechen. Es gibt hier praktisch keinerlei Anstiege oder gar „Berge“. Dementsprechend war anfangs meine Durchschnittsgeschwindigkeit für meine Verhältnisse zu hoch. Ich musste mich bremsen, um nicht zu überpacen, schließlich hatte ich die vor mir liegenden Tage und Etappen im Kopf. Deswegen zwang ich mich zum gemütlichen Fahren. Positiver Nebeneffekt: Man hat viel mehr Zeit um die herrliche Natur am Elbe-Lübeck Kanal genießen.

Flach wie ein Brett: Das Höhenprofil der ersten Etappe

Nach rund 25 Kilometern gab es für mich noch einen ganz besonderen Moment. Ich konnte mich von meinen zwei großen Söhnen Tim und Jan verabschieden. Die Beiden habe ich direkt am Elbe-Lübeck Kanal getroffen und nutze die Gelegenheit für eine erste kleine Pause.

Der gesamte Verlauf des Kanals ist von einem seitlichen Fahrradweg gesäumt. Perfekt zum Radfahren. Die Flora und Fauna ringsum den Kanal ist sehr schön und trotz dem geraden Verlauf sehr ursprünglich und idyllisch. Teilweise ist das fast schon eine kleine Wildnis. Das lockt nicht nur viele Wanderer an, sondern auch viele Vögel. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, durch einen kleinen Vogelpark zu fahren.

Eine grüne Idylle
Der Radweg am Elbe-Lübeck Kanal

Einen großen Vorteil bietet so ein schnurgerader Verlauf übrigens auch noch: Man kann sich nur schwer verfahren. Das Navi konnte ich lange Zeit einfach ignorieren. Es ging einfach nur geradeaus. Kopf ausschalten und fahren. Genau das Richtige für mich.

Als ich in Lauenburg ankam, war ich kurz davor die 100km Marke zu knacken. Eigentlich nichts besonderes für mich, aber auf dieser Tor war es dann doch ein ganz besonderer Moment. Außerdem ging es mir richtig gut. Kein Kribbeln im Finger, die Beine waren locker und auch der Hintern war zufrieden mit der Sitzposition. Prima, so konnte es weitergehen.

Kurz hinter Lauenburg: Die 100km sind geknackt

Nach der Elbüberquerung ging es für mich auf dem direkten Weg nach Bardowick. Einfach kurz vor Lüneburg rechts abbiegen und schon war ich da. Das war einfach! Ich hätte ohne Probleme auf das Navi verzichten können. Wenn es nicht gerade schnurstracks in eine Richtung ging, dann waren die Wege perfekt ausgeschildert. Das hätte ich so gar nicht erwartet.

Es dauerte nicht mehr lange, und schon konnte ich, gut versteckt in einer Hauseinfahrt, unseren Bus sehen. Ich war angekommen. Das Dachzelt sah zwar sehr einladend aus, aber zunächst standen ein paar andere Dinge auf meiner to-do-List:

Erstens: Kuchen – Zweitens: Duschen -Drittens: Abendessen.

Da ich es mit to-do-Listen sehr genau nehme, habe ich mich akribisch um deren Abarbeitung gekümmert. Ich hatte wirklich Kohldampf! Glücklicherweise gab es nicht nur hervorragenden Kuchen, sondern auch ein unglaublich leckeres Abendessen. Wir wurden mit orientalischen Köstlichkeiten verwöhnt und fühlten uns wie im Urlaub.

Nach dem Essen war ich kurz vorm Schnitzelkoma, und entschied mich deswegen an diesem Abend schon früh ins Bett bzw. Dachzelt zu gehen. Eric freute sich, dass Papa mit ihm ins Bett kletterte. Der kleine Mann hatte einen sehr aufregenden Tag hinter sich und war hundemüde.

Das Essen war einfach der Hammer
Kreativ und Spaß dabei – Manu beim Spieleabend

Für Manu gab es ein wenig Freizeit, ganz ohne Kind und schwitzenden Freund. Das hat sie sich ´wirklich verdient. Sie verbrachte den Abend mit unseren Gastgebern bei einem gemeinsamen Spieleabend.

Die erste Etappe war ganz klar für mich zum „Ankommen“ das Richtige. Flach, grün und unkompliziert. Mir war klar, dass es nicht so einfach weiterging. Aber das war mir egal, denn für mich zählt meine Leistung und ich war sehr zufrieden.

Mitten im Garten – Unser erster Übernachtungsplatz

Etappe 2 – Highway to Hell | Bardowick – Höfen

Hier geht´s weiter zur zweiten Etappe

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